Benzin- und Kraftstoffarten

Benzin- und Kraftstoffarten im Überblick

Ein Kraftstoff ist ein flüssiger oder gasförmiger brennbarer Stoff, der insbesondere einen Antrieb von Kraftmaschinen unterstützt. Ein Kraftstoff ist vor allem für Verbrennungsmotoren konzipiert, die Fahrzeugen als Antriebsmöglichkeit dienen. Benzin ist ein Kraftstoff, der in Ottomotoren verwendet wird. In Variationen wie Normalbenzin, Superbenzin oder als Zweitaktgemisch ist es erhältlich.

Wie viele Benzinerfahrzeuge gibt es in Deutschland?

Einer aktuellen Statistik zufolge (Stand: Januar 2016) fahren in Deutschland knapp 30.000.000 Benzinerfahrzeuge über Deutschlands Straßen. Die exakte Anzahl belief sich am 1. Januar 2016 auf 29.825.223 Fahrzeuge.

Welche Stoffe sind im Benzin enthalten?

Damit eine Kfz-Versicherung im Schadenfall die Kosten für ein beschädigtes Fahrzeug übernimmt, muss in einen Benziner ein Kraftstoff mit folgender Mischung getankt werden:

  • Antiklopfmittel (bleihaltig),
  • umweltverträgliche Substanzen können bleihaltige Antiklopfmittel bei bleifreiem Benzin ersetzen,
  • Kohlenwasserstoffketten in verschiedenen Längen,
  • Ether und höhere Alkohole (verhindern eine Einspritzvereisung),
  • Phenole (wirken einer Benzinalterung durch Oxidation mit Luft entgegen),
  • Komplexbildner (verhindern die Existenz von Metallionen im Benzin),
  • Armine (Korrosionsschutz).

Zusätzlich zu diesen Stoffen können Additive dem Benzin beigefügt werden. Diese Additive sind Zusätze, die die Leistungsfähigkeit benzinbetriebener Motoren unterstützen sollen. Additive sind beispielsweise säubernde Treibstoffzusätze wie Polyisobutylamine, die eine Verbesserung der Abgasqualität begünstigen.

Warum gibt es Winter- und Sommerbenzin?

Die Unterscheidung zwischen Winter- und Sommerbenzin ist notwendig, um den Kraftstoff den Witterungsbedingungen anzupassen. Diese Differenzierung wird vorgenommen, um Motoren zu jeder Jahreszeit eine optimale Laufleistung zu ermöglichen. Im Winter enthält Benzin höhere Anteile flüssiger Substanzen, die gute Zündeigenschaften unterstützen. Bei höheren Temperaturen ist ein geringerer Anteil flüssiger Substanzen nötig.


Kraftstoffarten und ihre Unterschiede

Wie viele Tankstellen gibt es in Deutschland?

Im Jahr 2016 existierten insgesamt 14.531 Tankstellen in Deutschland. Dieser Wert ist im Vergleich zu den Vorjahren leicht gesunken.

E10 Benzin

Der Otto-Kraftstoff mit dem Zusatz "E10" weist im Vergleich zum klassischen Benzin einen höheren Anteil an Ethanol auf. Der Buchstabe "E" kennzeichnet das Ethanol. Die Zahl "10" bezieht sich auf einen Gehalt von maximal zehn Prozent. Bis dahin beschränkte sich der Ethanolanteil auf maximal fünf Prozent.

Super/Super 95 Benzin

"Super" ist ein Benzin, das in verschiedenen Oktanzahlen angegeben wird. Der Kraftstoff ist in Abhängigkeit der Oktanzahl umso leistungsfähiger. Das bedeutet, dass in "Super 95" ein Oktangehalt in Höhe von 91 Prozent vorliegt.

Super plus/Super 98 Benzin

Darauf basierend ist "Super plus" bzw. "Super 98" im Vergleich zu "Super 95" ein noch leistungsfähigerer Kraftstoff. Dieses Benzin weist einen Kraftstoffanteil von 98 Prozent auf.

Diesel Kraftstoff

Diesel ist ein Kraftstoff für Fahrzeuge mit speziellem Dieselmotor, die mit speziellem "LKW Diesel" oder sogenanntem "Premium Diesel" betankt werden können. Wer Diesel tanken möchte, erhält seit vielen Jahren ein Gemisch mit bis zu sieben Prozent an Bio Diesel. Dieser Kraftstoff hat sich bewährt.

Welche Autos dürfen E10 tanken?

Hinweise und Empfehlungen der Hersteller: Alle Fahrzeuge, die E10 tanken dürfen, sind schriftlich in einer sogenannten Verträglichkeitsliste zu dem Kraftstoff aufgeführt. Diese Liste enthält beispielsweise diese Fahrzeugtypen.

  • alle Audi (außer ausgewählte Modelle der Kategorien Audi A2, A3, A4)
  • alle BMW-Modelle (unter Beachtung der mindestens vorgeschriebenen Oktanzahl),
  • alle Ford-Modelle (mit Ausnahme einiger Mondeo SCi-Modelle),
  • alle Mercedes-Benz-Modelle (ausgenommen sind alle Fahrzeuge vor sowie einschließlich des Produktionsjahres 1985),
  • alle MINI,
  • (fast) alle Opelfahrzeuge,
  • alle Porsche-Modelle (ab Baujahr 1996),
  • alle Smartfahrzeuge,
  • (nahezu) alle Volkswagen-Modelle.

Hat sich E10 bewährt?

Die Einführung des Kraftstoffs "E10" hat bisher nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Zwar ist E10 eine der Kraftstoffarten, die als etwas umweltfreundlicher als die Konkurrenz gilt. Dennoch ist die Langzeitwirkung auf Motoren weitestgehend ungewiss. Diese Tatsache schreckt viele Fahrzeugbesitzer ab. Dennoch halten Politiker an dem Kraftstoff fest.


Den falschen Kraftstoff getankt: was tun?

Statt "Super" wurde "Diesel" getankt

  • Motor gar nicht erst anlassen oder an geeigneten Stellen anhalten und Triebwerk ausschalten,
  • informiert Betriebsanleitung nicht über Schadenfall, Fahrzeughersteller kontaktieren oder Markenwerkstatt aufsuchen,
  • eventuell genügt es, Sprit auszutauschen,
  • schlimmstenfalls droht Schaden an Einspritzanlage.

Statt "Diesel" wurde "Super" getankt

  • Motor nicht angelassen (eventuell nur Kraftstoff abpumpen),
  • wird Fehler unterwegs bemerkt, anhalten und Motor abstellen,
  • wenige Liter an Benzin-Diesel-Gemisch sind für ältere Dieselfahrzeuge nicht schädlich,
  • bei Fahrzeug mit Pumpe-Düse-Motor oder Common-Rail-Aggregat an Herstelleranweisung orientieren,
  • schlimmstenfalls ist Austausch vom gesamten Einspritzsystem erforderlich.

Statt "Super" wurde "E10" getankt

  • rund 90 Prozent aller benzinbetriebenen Pkw vertragen E10,
  • verträgt Fahrzeug nicht E10, führt einmaliges Betanken zu dauerhafter Schädigung,
  • dann Kontaktaufnahme zu Werkstatt oder Fahrzeugproduzent.

Zahlt bei der Falschauswahl die Kfz-Versicherung?

Aktuellen Gerichtsurteilen zufolge kommt die Kfz-Versicherung nicht für finanzielle Schäden auf, die durch falsches Tanken entstehen. Auch die Haftpflichtversicherung ist nicht für damit verbundene finanzielle Aufwendungen verantwortlich. Ein falsches Betanken des Fahrzeugs wird von Juristen als Gebrauchsschaden betrachtet.

Welche alternativen Kraftstoffe gibt es?

  • Flüssiggas: Flüssiggas, auch als "Autogas" oder "LPG" bezeichnet, ist eine Mischung aus Butan und Propan. Dieser Kraftstoff wird bei einem Druck zwischen fünf und zehn Bar flüssig gespeichert.
  • Erdgas: Erdgas wird ebenfalls "CNG" genannt. Dieser Kraftstoff wird unter extrem hohem Druck (etwa 200 Bar) gasförmig gespeichert. Um den Pkw mit Erdgas zu tanken, müssen die Tankvorrichtungen deshalb sehr stabil konzipiert sein.
  • Elektrofahrzeuge: Elektroautos sind ein Bestandteil der Kategorie der Elektrofahrzeuge. Diese Kfz sind Pkw, die ihre Kraft aus einem Elektromotor schöpfen. Die für den Fahrvorgang erforderliche Energie wird bei diesen Modellen in einer Traktionsbatterie gespeichert. Eine weitere Unterkategorie dieser Elektrofahrzeuge sind sogenannte Leichtelektromobile.

Wo wird Gas und Strom getankt?

Flüssiggas sowie Erdgas werden an hierfür vorgesehenen Tankstellen aufgetankt. Diese Tankstellen sind deutschlandweit vertreten. Im Internet existieren beispielsweise spezielle Tankstellenkarten, die auf einzelne Standorte verweisen. Elektrofahrzeuge werden an hierfür vorgesehenen Ladestationen aufgetankt. Obwohl die Anzahl der Ladestationen derzeit deutschlandweit noch begrenzt ist, widmen sich Experten einer Erweiterung der Ladesysteme für Elektroautos. Schnelllader stehen an sogenannten Stromtankstellen zur Verfügung. Sind eine Garage oder ein Außenanschluss zur Stromversorgung vorhanden, ist ein Aufladen der Elektroautos auch von zu Hause aus möglich.

Weitere Infos zum Thema Benzin:

Einer der meistgesuchten Begriffe im Zusammenhang mit Benzin sind die Benzinpreise. Ist der Benzinpreis in den letzten Jahren wieder gesunken, liegt der Vermutung nahe, dass dieser ab 2016 wieder steigt. Um Benzinkosten zu sparen lohnt sich Nutzung eines Benzinrechners.